Yes we camp trotz Corona – unsere Corona-Camping-Regeln für den Neustart

Yes we camp trotz Corona – unsere Corona-Camping-Regeln für den Neustart

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Yes we camp trotz Corona!

Wäre das nicht toll?

(Natürlich immer vorausgesetzt, dass das Infektionsgeschehen es zulässt und dass das Virus nicht noch mit ein paar ganz miesen Tricks aufwartet.)

Damit Wohnmobilreisen bzw. Reisen mit dem eigenen Campingfahrzeug unter Corona-Bedingungen funktionieren können, braucht es allerdings gewisser Regeln, die bitte dann auch einzuhalten sind. Denn machen wir uns nichts vor: Wir müssen lernen, auf Dauer mit dem Virus zu leben. Und zu campen.

In den letzten Tagen hatte ich viele Rückmeldungen zu meinem letzten FB-Post (Reiseverbot – und kein Ende in Sicht?). Und wir vom Team Traumfährten haben hier im Odenwald gegrübelt, welche Maßnahmen notwendig wären, um sicheres Campen zu ermöglichen.

Daraus ist eine Vorschlagsliste unserer „CoCa-Regeln“, also unserer CORONA-CAMPING-REGELN für einen Neustart nach dem Lockdown entstanden.

Selbstverständlich hat diese Liste nicht den Anspruch auf Vollständigkeit, kann und soll also modifiziert und angepasst werden. Wir wären für Ideen diesbezüglich sehr dankbar und könnten uns vorstellen, diese an die entsprechenden Stellen weiterzuleiten.

Yes we camp trotz Corona - unsere Corona-Camping-Regeln

Yes we camp trotz Corona – unsere Corona-Camping-Regeln

Unsere „CoCa-Regeln“ im Einzelnen:

ABSTAND halten.

„Social distancing“ nach den gültigen Coronaregeln, aber auch genügend Abstand zwischen den Fahrzeugen. Als Orientierung können hierfür die Brandschutzregeln gelten, wie sie in vielen Landesverordnungen für Camping- und Wochenendplätze formuliert sind.

AUTARKIE.

Ja, auch wenn die Forderung manchen von Euch wehtun wird. Aber momentan ist Campen wohl nur in autarken Fahrzeugen mit eigenem Sanitärbereich samt Toilette, Küchenblock und ausreichend dimensioniertem Wassertank- und Abwassertank richtig sicher. Vielleicht überlegt Ihr, ob diesbezüglich bei Euren Fahrzeugen etwas nachzurüsten wäre?

Und noch ein Hinweis, weil manche leider immer noch meinen, dass die Hecke nebenan, der Wald, die Dünen etc. ein adäquates „Freiluftklo“ wären: Kleine wie auch große Geschäfte gehören in die eigene Bordtoilette bzw. in öffentlich zugängliche Toiletten. Und das gilt nicht nur unter Corona-Bedingungen!

Wenn sich die Situation wieder entspannt und auch die Sanitäranlagen wieder mit entsprechendem Sicherheitskonzept geöffnet werden können, wäre dieser Punkt dann nur noch eingeschränkt von Bedeutung.

ANORDNUNGEN befolgen.

Die Platzbesitzer/ -pächter haben schon im letzten Jahr mit den zuständigen Behörden entsprechende Hygienekonzepte entwickelt, in denen z. B. die Gesamtzahl der auf dem Platz zulässigen Fahrzeuge, die Abstände, die Anordnung der Fahrzeuge auf den Parzellen und die Hygienemaßnahmen genau definiert wurden. Darauf zu pochen, dass diese Konzepte und Regeln penibel eingehalten werden, ist keine Willkür der Platzbetreiber, sondern eine Notwendigkeit, um allen einen sicheren Aufenthalt zu ermöglichen.

ANSPRÜCHE hinunterschrauben.

Erinnert Euch daran, wie Camping früher war! Wo täglicher Brötchen- und Lebensmittelservice, Wellnessangebote, ein Restaurant oder Biergarten, Unterhaltungsprogramme für die Kids und bunte Abende für uns Erwachsene noch nicht selbstverständlich waren. Erfreut Euch in den Zeiten, in denen wir uns Corona bedingt einschränken müssen, an der Natur, an Euren Fahrzeugen und dass Ihr mit Euren Liebsten zusammen Urlaub machen könnt. Ist das nicht schon viel und sicherlich auch ein Privileg?

DIENSTLEISTUNGEN reduzieren.

Natürlich ist es toll, wenn man sich im Campingurlaub mal richtig verwöhnen lässt. Aber momentan ist es wohl wichtiger, nach den langen Wochen des Stillstands überhaupt wieder rauszukommen, als jeden Morgen frische Lebensmittel aus der Region und Gemeinschaftsveranstaltungen zum Zeitvertreib zu fordern. Wenn Dienstleistungen angeboten und in Anspruch genommen werden, sollten sie sich auf ein Mindestmaß begrenzen. Und manchmal helfen auch kreative Ideen: Frische Brötchen kann man kontaktlos durch z.B. eine Brötchenklappe erhalten, auch beim Gasflaschentausch kann der Abstand eingehalten werden. Wohnmobil-Dinner erfreuen sich derzeit großer Beliebtheit und sind, wenn sie von allen Seiten korrekt durchgeführt werden, eine sichere Art des „Reisens und Speisens“.

EIGENVERANTWORTUNG übernehmen.

Die Sicherheit anderer und die eigene Sicherheit hat Priorität. Deshalb mit allen zu Verfügung stehenden Mitteln von selbst dafür sorgen, dass man beim Reisen niemanden gefährdet. Das beinhaltet auch, andere freundlich aber bestimmt darauf hinzuweisen, wenn sie es nicht tun.

EIGENVERSORGUNG optimieren.

Die Bordvorräte vor dem Losfahren auffüllen, sodass tägliches Einkaufen von Lebensmitteln wie auch die tägliche Versorgung mit Frischwasser nicht notwendig ist.

ENTZERRUNG der Reiseströme.

Es ist zu erwarten, dass alle nach dem langen Winter möglichst sofort rauswollen. Gerade die Feiertage scheinen prädestiniert für kleine oder größere „Campingfluchten“.

Aber ganz ehrlich: Müssen es immer die Nord- oder die Ostsee oder die Alpen sein?  Deutschland bietet vielfältige Landschaften und Kulturbereiche, und es finden sich auch abseits der touristischen Hotspots herrliche Plätze zum Entspannen und zum draußen Sein. Werdet kreativ und macht Euch auf, neue Regionen zu entdecken. Im Zweifelsfall ist es besser nur in einem Umkreis von z. B. 30 – 50 Kilometern von zu Hause entfernt unterwegs zu sein als gar nicht. Um Stoßzeiten und großen Andrang auf den Stellplätzen zu vermeiden, ist zu überlegen, ob man nicht auf normale Wochenenden ausweichen kann statt sich in der Reiseplanung nur auf die Feier- und Brückentage zu fixieren. Abstand hat oberste Priorität.

HYGIENEREGELN befolgen.

Dazu zählt nicht nur das häufige Händewaschen, das inzwischen zur Selbstverständlichkeit geworden sein sollte. Das Grauwasser und den Fäkalientank unbedingt nur an den dafür vorgesehenen Entsorgungseinrichtungen entleeren. Dabei auf Sauberkeit achten und im Anschluss den Bereich desinfizieren. Die Möglichkeiten dazu sollten vom Platzbetreiber zur Verfügung gestellt werden. Oder man geht hier auf Nummer sicher und ist auch diesbezüglich „Eigenversorger“.

Das Entsorgen in freier Natur an einem einsamen Plätzchen geht natürlich überhaupt nicht, auch wenn Zyniker meinen, dass sich dort das notwendige Abstandhalten von selbst erledigt. Bitte beweist, dass Wohnmobilisten und Camper keine Dreckspatzen sind und verantwortungsvoll mit der Natur, der Umwelt und den Ressourcen umgehen.

MASKE auf.

Eine Maske zu tragen, wo es notwendig ist und gefordert wird, sollte selbstverständlich sein.

NACHVERFOLGUNG der Reiseströme.

Ein heikles aber trotzdem wichtiges Thema. Denn auch bei besten Schutzmaßnahmen lässt sich eine Infektion nicht hundertprozentig ausschließen. In einem solchen Fall muss die Möglichkeit der Nachverfolgung gegeben sein. Für uns denkbare Maßnahmen im Rahmen der Eigenverantwortlichkeit und Freiwilligkeit wären:

a) Bei Plätzen mit den Betreibern vor Ort namentliche Anmeldung in der Rezeption. Eine vorherige Buchung kann, muss aber nicht erfolgen, um auch Spontananreisen zu ermöglichen.

b) Bei Plätzen mit automatischen Schranken und/ oder Bezahlautomaten abendliche und morgendliche Kontrollen mit Aufnahme der persönlichen Daten der Gäste vom Platzbetreiber, dem Ordnungsamt oder anderen dazu eingesetzten Personen. Alternativ wäre das Auslegen von Meldezetteln oder eine Online-Anmeldung auf der Internetseite des Betreibers möglich.

c) Bei Plätzen ohne Check-in Vorrichtungen eine freiwillige Verpflichtung, eine Art Fahrtenbuch zu führen: Also aufzuschreiben, wann und wo man war. Ein paar schnell geschossene Handyfotos können dabei später als Gedächtnisstütze dienen.

Selbiges könnte auch für die sogenannten „Freistehplätze“ gelten.

d) Ein freiwilliges Herunterladen einer Corona-Tracing-App.

e) Ein weiteres sinnvolles und kostenfreies Tool zur schnellen und lückenlosen Kontaktverfolgung ist die App luca. Luca erstellt aus den Kontaktdaten temporäre QR-Codes, die die Anwesenheit dokumentieren und nach persönlicher Freigabe des App-Benutzers an das Gesundheitsamt weitergeleitet werden können.

SELBSTTESTS

Noch (Stand 16.02.2021) sind diese Tests nicht in ausreichender Zahl verfügbar und dementsprechend teuer. Es ist jedoch absehbar, dass sich die Situation in Kürze zum Positiven ändern wird.

Warum sollten wir uns nicht mit dem Gedanken anfreunden, dass wir vor dem Auffahren auf einen offiziellen Stellplatz einen Test machen? Um damit auf der sicheren Seite zu sein. Es zeichnet sich schon jetzt ab, dass Schnelltests für einen Restaurantbesuch, für Kinos, Theater, bei Flugreisen etc. die neue Normalität sein werden. Passen wir uns an die neuen Gegebenheiten an und sorgen wir dafür, dass wir mit den Tests und den Impfungen eine langfristige Perspektive bekommen, ein Stück unserer durch Corona verlorengegangenen Freiheit zurückgewinnen.

Yes we camp trotz Corona - unsere Corona-Camping-Regeln

Verantwortungsvoll und sicher campen trotz Corona

Schon im Corona-Reisejahr 2020 hat sich gezeigt, dass der Urlaub mit dem eigenen Campingfahrzeug eine der sichersten Reiseformen ist. Mit einem entsprechenden Hygienekonzept und der Einhaltung von Sicherheitsabständen kann Camping auch unter Corona-Bedingungen gut und vor allem sicher funktionieren.

Wir würden uns freuen, wenn unsere Argumente zu Yes we camp trotz Corona – unsere Corona-Camping-Regeln auch bei den Verantwortlichen auf Beachtung stoßen und die Stellplätze möglichst bald wieder geöffnet würden.

Wir als aktive Wohnmobilisten sind bereit, Verantwortung zu übernehmen, Rücksicht zu nehmen und notwendige Maßnahmen zu ergreifen. Auch in Hinblick auf die vielfach finanziell desolate Situation der Stellplatzbetreiber wünschen wir uns eine baldige Öffnung.

Lasst es uns zusammen angehen und mit notwendigem Abstand doch gemeinsam unser liebstes Hobby pflegen. Schluss mit Schockstarre und Perspektivlosigkeit! Wenn wir uns alle vernünftig und angemessen verhalten, gibt es einen Weg in die Campingsaison 2021.

P.S.: Wir vom Team Traumfährten möchten noch einmal darauf hinweisen, dass Yes we camp trotz Corona – unsere Corona-Camping-Regeln unsere persönliche Meinung widerspiegelt und als persönliches Positionspapier zu verstehen ist. Wir freuen uns aber trotzdem, wenn andere sich dieser Meinung anschließen und dieser Text in unserem Namen geteilt wird.

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2 Gedanken zu „Yes we camp trotz Corona – unsere Corona-Camping-Regeln für den Neustart

  1. Lieben Dank für die Rückmeldung.
    Ja, wir denken auch, dass wir unter Einhaltung der entsprechenden Regeln und mit ganz viel Abstand sicher reisen können.
    Aber jeder sollte für sich entscheiden und abwägen dürfen.
    Mit besten Grüßen aus dem Odenwald.

  2. Wir sind auch ziemlich ähnliche Meinung. Obwohl auf andere Seite meisten Camper angst haben und vor Corona nicht Campen wollen, da es viel zu riskant für Sie ist. Ich und meine Familie sind auf die andere Seite absolut sicher das es keine große Gefahr gibt, um sich von Coronavirus zu infizieren
    Gustavo Woltmann

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