Meine Bucket-Wohnmobil-Reiseliste für Best Ager

Meine Bucket-Wohnmobil-Reiseliste für Best Ager

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In diesem sehr persönlichen Blogbeitrag zum Jahresanfang möchte ich Euch meine Bucket-Wohnmobil-Reiseliste für Best Ager und die Gründe für meine Auswahl vorstellen.

Vor kurzem habe ich meinen 63. Geburtstag gefeiert. Theoretisch könnte ich jetzt in den Vorruhestand gehen – was ich nicht tun werde, da ich dank einer ausgeprägten Lehrerschwemme zur Zeit meines Staatsexamens schon immer als Selbständige gearbeitet habe. Außerdem liebe ich meinen Job, ein Leben ohne das Schreiben wäre für mich undenkbar. Mögen meine grauen Zellen noch lange agil und aktiv bleiben!

Meine Bucket-Wohnmobil-Reiseliste für Best Ager

Trotzdem habe ich inzwischen ein Alter erreicht, in dem ich mir über gewisse Dinge Gedanken mache. Seien wir ehrlich: Nicht unbedingt der beste, aber der längste Teil meines Lebens liegt unwiederbringlich hinter mir. Und obwohl ich mich bis heute einer recht stabilen Gesundheit erfreue, muss das nicht zwangsläufig so bleiben. Mit zunehmendem Alter fallen manche Wege, ob real oder im übertragenen Sinn, schwerer oder erscheinen steiler. Das Krankheitsrisiko steigt. Viele meiner Wegbegleiter aus Schule und Uni leiden inzwischen an Erkrankungen, die sie sehr einschränken. Carpe diem, nutze den Tag, solange du noch unbeschwert leben und reisen kannst, sollte das Motto für diesen Lebensabschnitt sein. Die Gegenwart bewusst zu erleben und zu genießen ist plötzlich wichtiger als für die weite Zukunft zu planen. Die Perspektive hat sich gegenüber den jungen Jahren verschoben.

Langer Rede kurzer Sinn: Ich spüre intensiv, dass meine biologische Uhr tickt. Dass ich es mir nicht mehr leisten kann, zu zögern und zu zaudern. Wenn ich mir noch unerfüllte Träume und Wünsche erfüllen, etwas Besonderes leisten oder mich verändern möchte oder bestimmte Regionen dieser Erde entweder kennenlernen oder wiedersehen möchte, muss dies nicht sofort, aber doch ziemlich bald passieren. Meine für mich vorgesehene Lebenszeit spielt da ganz klar gegen mich. Deshalb habe ich mir vorgenommen, keine Zeit mehr zu verschwenden. Weil jeder Tag ein Geschenk und immens kostbar ist. Der noch kostbarer wird, wenn man ihn auf Reisen mit dem Lieblingsmenschen verbringt. Deshalb habe ich mir ein kleines Gedankenspiel erlaubt, von früheren Reiseplänen Abschied genommen und ein paar Reiseziele zusammengestellt, die ich in den kommenden Jahren unbedingt besuchen möchte.

Nein, ich werde wohl nicht im offenen Jeep durch den australischen Outback düsen, wovon ich im Studium immer geträumt hatte. Heute machen mir Temperaturen jenseits der 30 Grad Celsius zu schaffen und ich habe deutlich mehr Respekt vor all dem giftigen Getier, was in »Down Under« unterwegs ist. Ich werde es ebenfalls nicht mehr fertigbringen, per Interrail durch Europa zu reisen, inzwischen brauche ich meine »creature comforts«, das heißt die Annehmlichkeiten, die ein komfortables Wohnmobil in Hinblick auf bequeme Betten, eigene Dusche und WC, funktionale Küche und eine gemütliche Sitzgruppe zum Entspannen bietet. Auch Island dürfte schwer werden, da ich dorthin meine Hunde nicht so einfach mitnehmen kann.
Doch ich sehe keinen Grund, wegen dieses Verzichts Trübsal zu blasen: Es gibt noch so viel zu entdecken! Selbst wenn ich inzwischen andere Bedürfnisse als vor 10 oder 20 Jahren habe. Nein, ich bin nicht mehr so belastbar wie früher und wenn ständig Hunderte neue Eindrücke auf mich einprasseln, brauche ich länger, sie zu verarbeiten. Als hypersensibler Mensch habe ich damit eh meine Probleme, das kann mir den schönsten Urlaubstag beziehungsweise den Folgetag vermiesen, weil ich lange brauche, um mich davon zu erholen. Dauerparty ist auch nicht mein Ding, eher ein langer Spaziergang mit den Hunden oder einfach mal stumm aufs Wasser schauen und die Gedanken fliegen lassen. Auf kommerzielle Wellness-Angebote von morgens bis abends verzichte ich ebenfalls nach Möglichkeit: Gute Luft, eine tolle Location in der Natur oder ein spannender Stadt- oder Museumsbesuch, nette Begleitung, leckeres Essen (gern selbst zubereitet) und Ruhe reichen mir für mein persönliches Reiseglück aus. Manch eine oder manch einer mag das anders sehen. Über Geschmack lässt sich bekanntlich auch als Best Ager nicht streiten, da soll und kann jeder sein eigenes Reisesüppchen kochen.

Das Beste kommt noch - Meine persönliche Bucket-Wohnmobile-Reiseliste

Wohin zieht es mich also in meinen besten Jahren, die nun kommen werden? Hier meine ganz persönliche Bucket-Wohnmobil-Reiseliste für Best Ager:

Ausländische Ziele, eher näher als ganz fern:
• Schweden: Mittelschweden, Nordschweden und die Åland-Inseln sowie Gotland
• Finnland (derzeit eher der Süden als Norden)
• Irland (die ganze Insel)
• Britische Inseln, vor allem Wales, Yorkshire und der Lake District
• Dänemark, insbesondere Jütland
• Spanien: Katalonien und Galizien
• Italien: Dolomiten, Venedig und Venetien
• polnische Ostsee und Masuren
• Frankreich: Provence, Cevennen, Médoc, Baskenland
• Holland jenseits der trubeligen Küstenorte
• Belgien: Ardennen, Naturpark Hohe-Venn Eifel

Meine Wunschziele in Deutschland:
• Schwarzwaldhochstraße von Norden nach Süden abfahren
• den Südschwarzwald wiederentdecken (Wir haben von 1990-1995 in der Region gewohnt und sind schweren Herzens dort weggezogen.)
• Allgäu (waren wir seit Ewigkeiten nicht mehr)
• Voralpenland
• Erzgebirge und sächsische Schweiz
• Mecklenburgische Seenplatte und Oderregion
• Holsteinische Schweiz
• Schleiregion
• Sylt (War im Studium fast unsere 2. Heimat, ging dank unseres alten Wohnwagens irgendwie immer, auch mit knappen finanziellen Mitteln.)
• Emsland (dort bin ich als Kind und Jugendliche sozusagen in »Teilzeit« aufgewachsen)

Ich wage vorauszusagen, dass ich mich auch als Best Ager-Reisende nicht langweilen werde. Jetzt bleibt nur noch die Herausforderung, genügend Zeit für all die Verwirklichung meiner Pläne zu finden und das notwendige Kleingeld abzuzwacken. Denn Urlaub – egal welche Art des Reisens man wählt – ist Privileg und Luxus zugleich. Lasst uns dieses Geschenk, den eigenen Horizont zu erweitern und dadurch innerlich zu wachsen, genießen. Mit allen Sinnen und in jedem Alter!

Hegt Ihr auch solche Gedanken? Wo zieht es Euch in Euren besten Jahren hin? Habt Ihr auch eine Bucket-Wohnmobil-Reiseliste?

Eure Heike

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2 Gedanken zu „Meine Bucket-Wohnmobil-Reiseliste für Best Ager

  1. bucket = Eimer …….??? gehts vielleicht auch in deutsch ? wenn ich jedes 2 Wort übersetzen lassen muß, macht das keinen Spass…….schade …..

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