Wohnmobilstellplatz am Hafenresort Karnin – vielleicht noch ein Geheimtipp, den wir Euch nun vorstellen möchten:

Ach wie schön! Völlig planlos in den Urlaub

Auf unserer spontanen und daher gänzlich ungeplanten Wohnmobiltour im April/ Mai 2023 durch den »wilden Osten Deutschlands« durften wir Entdeckungen machen, die uns ansonsten sicherlich verborgen geblieben wären. Wie gut, dass wir so flexibel sein können. Anderthalb Stunden vor Start in den Urlaub hatten wir uns lediglich auf diese Eckpunkte geeinigt: Nach extrem stressigen Monaten wollten wir es ruhig angehen lassen, uns die meiste Zeit in der Natur und nicht in der Stadt aufhalten und viel Zeit am Wasser verbringen. Wohin also? Erstmal in Richtung Norddeutschland, allerdings nicht an die Nordseeküste, eher an die Ostsee. Oder müsste es vielleicht gar kein Meer im klassischen Sinn sein? Es gibt ja im Norden auch viele schöne Binnenseen, von denen wir kaum einen kannten. Gesagt, getan beziehungsweise das Navi umprogrammiert und gefahren.

Bauchentscheidung: „Go east“!

Am wunderschönen Ratzeburger See (mit einem leider etwas ungepflegten Stellplatz am Hallenbad) mussten wir eine Zwischenentscheidung treffen: Sollte es weiter gen Westen oder gen Osten gehen? Unser Bauchgefühl sagte: »Go East!« und wir richteten uns danach. Unsere »Tour de Natur« führte uns über die mecklenburgische Seenplatte nach Usedom, das nordöstlichste Ziel unserer Reise.

Stellplatz-Odyssee auf Usedom

Dummerweise erwischte uns Usedom auf dem total falschen Fuß. Die Zufahrt zum Stellplatz von Peenemünde wurde uns durch Baustellen und Einbahnstraßen beharrlich verweigert, sodass wir, auch vom Ambiente nicht sonderlich angetan, schließlich aufgaben, und uns anders orientierten. In Bansin herrschte auf beiden Plätzen qualvolle Enge, wir hätten uns noch an die Seite quetschen können. Aber da uns ein »freundlicher Anwohner« gleich als Idioten betitelte und vorschlug, wir sollten besser wieder fahren, taten wir dies prompt. Zwei weitere Stellplätze schafften es ebenfalls nicht, uns zu begeistern. An manchen Tagen läuft es einfach nicht rund, da schlägt Murphys Gesetz voll zu. Genervt machten wir uns auf den Rückweg in Richtung Zecheriner Brücke, da poppte auf einer unserer Apps plötzlich noch eine Möglichkeit im Fischerdorf Karnin am Peenestrom auf. Fast hätte uns eine Tagesbaustelle auch die Zufahrt dorthin erheblich erschwert, doch nach unserer Usedom-Odyssee waren wir spät genug dran, dass der Graben für das verlegte Glasfaserkabel just wieder zugeschüttet wurde und wir passieren konnten.

Natur pur – Wohnmobilstellplatz am Hafenresort Karnin

Vorbei am Lotsenturm fuhren wir hinunter zum malerischen kleinen Hafen, wo ein paar bunte Hausboote vor Anker lagen. Aus gutem Grund, das Hafenresort Karnin ist kein klassischer Zielort für Camper, ist mehr für seine zu mietende Hausbootflotte bekannt.

Dass man dort auch mit dem Wohnmobil oder dem Wohnwagengespann unterkommen kann, gilt wohl eher noch als Geheimtipp. Fragt sich, wie lange, denn der Ort versprüht maritimen Charme und Gemütlichkeit. Die acht geräumigen, durch Segeltaue abgetrennten Stellplätze auf der weitläufigen, an den Hafen angrenzenden Wiese bieten viel Platz auch für große Wohnmobile und Zubehör wie Markise, Stühle, Tische, Grill. Mit Blick auf den Hafen und das hübsche Gelände des Ibbis Hafencafés sitzt man mitten im Grünen, manchmal kommen die Pferde von der benachbarten Koppel an den Zaum, um Hallo zu sagen. Morgens gibt es frische Brötchen im Café, das den ganzen Tag über appetitliche herzhafte Kleinigkeiten und natürlich verschiedene Kaffeespezialitäten und frischen Kuchen anbietet.

Mitreisende Vierbeiner sind ebenfalls gern willkommen, unsere morgendliche und abendliche Gassirunde führte uns an der Pferdekoppel vorbei hin zum Gästehafen Karnin, wo übrigens auch drei (sehr schmale) Wohnmobilstellplätze zur Verfügung stehen. Wer Lust hat, kann sich anhand der Schautafeln mit der Historie der geschichtsträchtigen (Eisenbahn-)Hubbrücke beschäftigen, die vis-à-vis dem Freizeitboothafen aus dem Strom aufragt. Fußgänger und Radler können mit der Elektrofähre ins gegenüberliegende Örtchen Kamp übersetzen.

Wer buntes Ferientreiben im Stil der Usedomer Ostseebäder sucht, ist hier fehl am Platz. Wir haben die Ruhe und Beschaulichkeit dagegen genossen. Das Hafenresort Karnin eignet sich deshalb bestens zum Entschleunigen und Runterkommen vom stressigen Alltag. Mit 15 € pro Nacht inklusive Strom ist der Wohnmobilstellplatz am Hausboothafen insbesondere für Usedomer Verhältnisse preislich eher als moderat einzuschätzen. Trinkwasser und Toilettenentleerung sind auf Anfrage möglich, Grauwasserentsorgung leider nicht. Das liegt nicht am mangelnden Willen des Betreiberpaars, sondern an den behördlichen Auflagen. Fast ganz Usedom ist als Naturpark ein schützenswerter Raum mit entsprechenden Regelungen zum Schutz von Tieren, Flora und Fauna. Was viel zum Charme dieser wohl einzigartigen Inselformation beiträgt.

Wir haben drei Nächte am Haff verbracht und werden das Hafenresort Karnin sicherlich noch einmal in einem späteren Urlaub aufsuchen. Auch Usedom werden wir eine zweite Chance geben, aber dann besser vorbereitet und mit einem klaren Reiseplan im Gepäck.

Kurzinfos zum Wohnmobilstellplatz am Hafenresort Karnin

• Ibbis Hafencafé
• 19 Karnin
• 17406 Usedom
• N 53°50’35.1744” E 13°51’53.3772”
• 8 Plätze
• 15 Euro inklusive Strom
• Geöffnet vom 01.04. – 31.10.

(Wegen Namensnennungen müssen wir diesen Beitrag als WERBUNG kennzeichnen. Wir weisen jedoch darauf hin, dass wir nur Plätze und Produkte vorstellen, von denen wir als Team Traumfährten persönlich überzeugt sind.)