Wohnwagen oder Wohnmobil? Entscheidungshilfe zum Kauf.
Neues Jahr, neues Campingglück mit Wohnwagen oder Wohnmobil. Die erste Campingmesse in 2018, die CMT vom 13.01 – 21.01 in Stuttgart, wirft ihre Schatten voraus. Zum 50. Geburtstag der CMT rechnet man mit mehr als 2.000 Ausstellern und ca. 240.000 Besuchern aus der ganzen Welt. Der Caravaning Bereich wird um noch eine Halle erweitert, sodass man sich auf viele neue Modelle, Eindrücke und Erlebnisse freuen kann. Bequemes Schuhwerk ist angesichts der Strecken, die man in und zwischen den einzelnen Hallen zurücklegen wird, auf jeden Fall empfehlenswert!
Wer sich als Campingneuling ein Fahrzeug für die schönsten Tage des Jahres zulegen oder sich als alter Campinghase verändern möchte, steht bei dem riesigen Angebot buchstäblich vor der Qual der Wahl. Die Hauptentscheidung, die man jedoch zuallererst treffen muss, ist die: Wohnwagen oder Wohnmobil? Für sowohl den Wohnwagen als auch das Wohnmobil spricht viel. Es gibt allerdings eine paar deutliche Unterschiede, über die man sich vor dem Kauf im Klaren sein sollte.
Um sich im Wust der Argumente von pro und contra oder auch vielleicht einen Überblick zu verschaffen, habe ich als Entscheidungshilfe zum Kauf eines Wohnwagens oder Wohnmobils die wesentlichen Punkte in den folgenden Tabellen zusammengefasst:
Wohnwagen oder Wohnmobil?
(Die Tabelle Wohnwagen oder Wohnmobil? als PDF zum Herunterladen)
Wohnwagen oder Wohnmobil? Wie stehen wir dazu?
Wir gehören zu den klassischen Umsteigern. Wir waren gut 30 Jahre mit verschiedenen Wohnwagen, zuletzt mit dem legendären Wohnwagen Westfalia Columbus unterwegs. Den hatten wir gebraucht gekauft und mit viel, auch finanziellem Einsatz, von einem Feuchtbiotop (die meisten Wohnwagen dieses Types sind konstruktionsbedingt erst einmal undicht) in einen soliden, schicken und treuen Reisebegleiter verwandelt.
An unserem Columbus haben wir vor allem geschätzt, dass er komplett autark war, also über einen Frischwassertank, winterfesten Abwassertank, WC, Dusche, Solarpanel und eine eigene Bordbatterie plus Wechselrichter verfügte. Damit waren wir also fast wie mit einem Wohnmobil unterwegs. Leider liegt hier die Betonung auf fast. Denn als Wohnwagenfahrer mit autarkem Wohnwagen kann man, sofern erlaubt, auch einmal wildcampen. Aber auf vielen Stellplätzen wird man mit einem Gespann nicht gern gesehen. Die Gründe dafür sollen hier nichts zur Sache tun.
Also haben wir uns im März 2016 entschieden, auf einen Dethleffs ALPA umzusteigen. Der ALPA war vor 2 Jahren eines der wenigen Modelle, das eine echte Rundumsitzgruppe im Heck vorweisen konnte. In die kann man sich nach einem langen Reise- oder Wandertag gemütlich hineinlümmeln und mal die Beine lang machen. Außerdem ist sie groß genug, damit auch netter Campingbesuch dort bequem sitzen und mitessen kann. Geschlafen wird in dem großzügig dimensionierten Alkoven. Eins meiner persönlichen Highlights des ALPA ist das große Raumbad mit der separaten Dusche, die fast so groß wie eine normale Haushaltsdusche ist. Und, natürlich: Als Autorin von 17 Kochbüchern weiß ich auch die geräumige Küchenzeile zu schätzen. Lediglich ein Abtropfbereich für das frisch gespülte Geschirr fehlt mir dort noch.
Dass wir beim ALPA noch das eine oder andere „gepimpt“ haben, um das Standardmodell zu „unserem“ Modell zu machen, versteht sich von selbst.
Ein paar persönliche Wermutstropfen in Sachen Wohnmobil
Uns ist der Umstieg auf ein Wohnmobil nicht schwer gefallen. Mit unserem ALPA haben wir, wie erhofft, ein weiteres Stück Freiheit beim Reisen gewonnen. Seit März 2016 waren wir nicht einen Tag auf einem Campingplatz, sondern haben auf Stellplätzen, Parkplätzen oder in freier Natur übernachtet. Was vor allem für mich sehr wichtig ist.
Mein Mann ist ebenso ein ausgesprochener ALPA Fan, vermisst jedoch manchmal die Mobilität vor Ort. Als wir noch mit dem Wohnwagen unterwegs waren, konnten wir das Zugfahrzeug nutzen, um Ausflüge in die nähere Umgebung zu unternehmen. Das ist vor allem bei steilen, engen Küsten- oder Gebirgsstraßen oder dicht bebauten Örtchen, wie sie gerade für Südeuropa typisch sind, von Vorteil. Auch das Parken in den Innenstädten gestaltet sich mit einem PKW natürlich einfacher als mit einem Wohnmobil-Dickschiff.
Einmal Wohmobil, immer Wohnmobil?
Nun ja, da bin ich in meiner Prognose eher vorsichtig. Man soll bekanntlich nie nie sagen. In den kommenden Jahren werden wir mit Sicherheit mit unserem ALPA unterwegs sein und viele neue wie auch bekannte Ziele, gern in unserem Lieblingsreiseland Frankreich, erkunden.
Langfristig werden wir aber schauen, wie sich die Situation in Sachen Stellplätze und der Möglichkeit des freien, respektvollen Übernachtens in der Natur ergibt. Sollte sich der derzeitige Trend dermaßen fortsetzen, dass man in ein paar Jahren schließlich überall nur noch auf Verbotsschilder trifft, würden wir uns mit einem Back to the roots wieder für einen Wohnwagen entscheiden.
So bleibt das Campingleben mit der Frage Wohnwagen oder Wohnmobil bunt und spannend! Auf jeden Fall werden wir die CMT in Stuttgart genießen. Vom Odenwald aus ist es ja nur ein verlängerter Katzensprung. Nach heutiger Planung werden wir übrigens am Montag, den 15. Janaur 2018 vor Ort sein. Vielleicht sieht man sich ja in Stuttgart?
In diesem Sinn bis bald oder à bientôt.
Ihre H.K. Anger
Dieser Bericht spiegelt meine Meinung und meiner Erfahrungen wider. Aus rechtlichen Gründen muss ich jedoch folgenden Hinweis hinzufügen: ~Werbung durch Empfehlung ohne Auftrag/Bezahlung.~