Råå Marina mit dem Wohnmobil – Hier stehen Veränderungen an
In diesem Beitrag gebe ich Euch ein Update über das Thema Råå Marina mit dem Wohnmobil. Es hat sich nämlich inzwischen einiges getan.
Vor etwa 6 Wochen habe ich hier auf dem Blog einen Bericht über den Wohnmobilstellplatz in Råå Marina veröffentlicht. Quasi als private Einstimmung auf den bevorstehenden Schwedenurlaub.
Besagter Urlaub liegt nun (leider) gerade hinter uns. Fazit: Schweden ist ein tolles Reiseland, gerade für Wohnmobilisten! Das einzig Betrübliche war das Wetter – diesmal hatten wir keinen guten Draht zum Wettergott. Der hat am Tag unserer Ankunft in Trelleborg von herrlichstem Sommerwetter auf zurück in den Vorfrühling geschaltet. Sogar Schneeschauer blieben uns nicht erspart. Um nicht dauerhaft auf Schnee herumrutschen zu müssen, haben wir unseren Plan, ins mittlere und nördliche Mittelschweden zu reisen, schnell aufgegeben und uns reisetechnisch auf Südschweden beschränkt. Das hatte allerdings den Vorteil, dass wir noch einmal die Gelegenheit fanden, in Råå Marina mit dem Wohnmobil vorbeizuschauen.
Råå Marina mit dem Wohnmobil
Wie bereits im vorherigen Blogbericht erwähnt, ist das einstige Fischerörtchen Råå inzwischen ein südlicher Stadtteil von Helsingborg. Trotzdem hat sich Råå dank seines pittoresken Freizeithafens und der langen Ostseestrände seinen maritimen Charme bewahrt.
Mit dem Wohnmobil darf man – bis jetzt – auf einem großen Mischparkplatz südlich des Hafens am Segelclub parken und dort auch übernachten. Hier noch einmal die Adresse und die Koordinaten:
- 27 Västindiegatan, 25271 Helsingborg
- 55°59’24.5″N 12°44’56.9″E
- 55.990146, 12.749133
Viele schwedische Wohnmobilisten, die in der Nähe wohnen, steuern Råå Marina mit dem Wohnmobil jeden Freitagnachmittag an und packen dort, sofern das Wetter mitspielt, sofort Stühle, Tisch und den Grill aus. Als wir in der letzten Urlaubswoche dort ankamen, durften wir viele „alte Bekannte“ vom Vorjahr entdecken. Die fragten sich allerdings verwundert, ob unser ALPA inzwischen gewachsen wäre ….
Was hat sich seit 2018 verändert?
Trotzdem hatte sich, von unserem Wohnmobil einmal abgesehen, einiges mehr verändert.
Der ehemals geschotterte (Park-) Platz ist inzwischen mit einer Asphaltdecke ausgestattet und dadurch mit einem beachtlichen Gefälle versehen worden. Ohne Keile oder Hubstützen gerät der Frühstückskaffee jetzt ganz schön in Schieflage!
Des Weiteren sind an der Vorder- und Hinterseite des Parkplatzes Stromsäulen angebracht worden. Die waren allerdings noch nicht angeschlossen, die Stecker sahen eher ungewöhnlich aus, und es gab auch keinen Schlitz bzw. keinen Hinweis über einen möglichen Münzeinwurf. Die Hinweisschilder am Parkplatz waren noch durch blaue Plastikplanen verhüllt, sodass wir nicht herausbekommen konnten, ob sich dahinter der Hinweis auf einen Wohnmobilstellplatz/-Parkplatz verbirgt.
Da ansonsten allerdings im Vergleich zum Vorjahr alles beim Alten geblieben war, suchten wir uns ein gemütliches Plätzchen, auf dem wir zwei Nächte verbrachten.
Wer oder was steckt hinter den Veränderungen?
Kurz vor der Abfahrt kamen wir noch einmal mit dem netten Schweden ins Gespräch, der uns schon im letzten Jahr bei der Suche nach Frischwasser so freundlich behilflich war.
Der erklärte uns in Englisch, dass die Veränderungen auf dem Parkplatz weder durch die Betreiber des Hafens noch durch die Stadt Helsingborg unternommen wurden. Direkt hinter dem Parkplatz liegt eine Sportschützenanlage (von der wir allerdings nie eine Geräuschbelästigung mitbekommen haben …) Die Betreiber dieser Anlage haben, nach Aussage des schwedischen Wohnmobilfahrers, den Parkplatz asphaltieren und mit Strom ausstatten lassen. Allerdings nicht, um den Wohnmobilfahrern damit etwas Gutes zu tun, sondern um weitere Abstellflächen für Sportboote zu schaffen.
Den schwedischen Wohnmobilfahrern, die den (Park-) Platz in Råå während der Sommermonate quasi als zweites Zuhause betrachten, hat man von Seiten der Betreiber der Sportschützenanlage zu verstehen gegeben, dass sie fürs Erste weiterhin dort parken dürfen. Wie es langfristig in Råå Marina mit dem Wohnmobil aussehen wird?
Ich bin in dieser Hinsicht, ehrlich gesagt, eher skeptisch. Ein übers Jahr gut vermieteter Trockenliegeplatz für ein Boot bringt finanziell deutlich mehr ein als ein kostenpflichtiger Wohnmobilstellplatz. Ich befürchte, dass die Wohnmobile dort über kurz oder lang weichen müssen. Oder dass sie sich den Platz mit den Booten teilen werden müssen.
Zweiter Stellplatz direkt am Gasthafen
Ein Modell, dass man inzwischen schon direkt im Gasthafen, am Hamnkontor betreibt.
Dort sind 12 Stellplätze zwischen den Abstellflächen für Sportboote ausgewiesen. Stromanschlüsse sind vorhanden, Toiletten und Duschen im Hamnkontor können mittels dem auf der Quittung ausgedruckten Code mitbenutzt werden. Frischwasser ist ebenfalls vorhanden, Hunde erlaubt. Die Kosten belaufen sich auf 200 SEK pro Nacht.
Hier die Adresse und die Koordinaten:
- Kajgatan
- 252 70 Helsingborg
- GPS: N 55°59’41.3304” E 12°44’46.2588”
- 55.994814,12.746183
Sicherlich handelt es sich hier am Gasthafen um ein faires Angebot an uns Wohnmobilfahrer.
Zumal auf diesem Platz ein geregelte Toilettenentsorgung und Frischwasserversorgung vorhanden ist. Dadurch muss niemand in Versuchung kommen, seine Chemie-Toilette dort zu entleeren, wo es nicht erlaubt ist … Zu den Restaurants im Hafen ist es von den Stellplätzen aus nur ein Katzensprung und zu sehen gibt es in dem quirligen Freizeithafen natürlich auch immer etwas.
Wenn die unmittelbare Nähe zu den Booten Probleme macht
Was mich persönlich gestört hat war nicht die unmittelbare Nähe zu den Booten, sondern die Tatsache, dass an den Booten teilweise intensiv gearbeitet wurde. Viele Bootsbesitzer nutzten am wahrscheinlich ersten regenfreien Wochenende seit Langem die Gelegenheit, ihr Boot für die Saison fit zu machen. Da wurde gehämmert, gesägt und mit Schleifmaschinen hantiert. Wer ein ruhiges Plätzchen sucht, ist dort also mitunter fehl am Platz. Schlimmer als der Geräuschpegel war jedoch die Tatsache, dass die Wohnmobile direkt zwischen den Booten platziert waren, an denen die Besitzer gerade die Außenfarbe bzw. den Antifoulinganstrich abschliffen.
Den Vorschriften entsprechend trugen die eifrig werkelnden Bootsbesitzer Atemmasken. Denn der Antifoulinganstrich ist aufgrund der enthaltenen Biozide giftig. Die durch das Abschleifen in die Luft katapultierten giftigen Feinpartikel machten allerdings weder vor den Wohnmobilen noch vor den davor aufgestellten Tischen und Stühlen Halt. So bekommt das Tässchen Nachmittagskaffee vor dem Wohnmobil einen gewissen Beigeschmack … Im Sommer hat sich das Problem mit dem Abschleifen in direkter Nachbarschaft zu den Wohnmobilen bestimmt erledigt, weil dann die Boote auf ihrem Liegeplatz im Wasser oder auf Tour sind. Im Frühjahr kann die unmittelbare Nähe der Wohnmobile zu den Bootsabstellflächen jedoch zu Problemen führen, wie wir bereits im vorigen Jahr an mehreren Hafenstellplätzen beobachten konnten. Wir haben solche Plätze stets gemieden und uns Alternativen gesucht.
Dennoch ist Råå ein schönes Plätzchen, um ein bisschen Hafenluft zu schnuppern und die Ostsee zu genießen. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Stellplatzsituation dort langfristig entwickelt. Vielleicht gibt es in 2020 ja ein Wiedersehen?
Dieser Beitrag spiegelt meine persönliche Meinung und meine Erfahrungen wider. Aus rechtlichen Gründen muss ich jedoch den folgenden Hinweis hinzufügen: ~Werbung durch Empfehlung ohne Auftrag/ Bezahlung.~