Kaffeeperkolator fürs Wohnmobil

Kaffeeperkolator fürs Wohnmobil

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(Werbung) Wir setzen im Wohnmobil voll auf Autarkie, nutzen so wenig wie möglich Landstrom. Deshalb benötigen wir auch einen Kaffeebrüher, der ohne 230 Volt auskommt. Wir hatten die Gelegenheit, den Kaffeeperkolator von Petromax fürs Wohnmobil auszuprobieren. Hier unser Bericht:

Petromax Perkolator

Camping ohne Kaffee ist …?

Unvorstellbar – nicht auszudenken – einfach nur blöd – eine Spaßbremse – das beste Mittel für einen verdorbenen Urlaub – Entbehrung pur – für mich nicht machbar …????

Okay, vervollständigt den Rest des ersten Satzes nach Eurem Gusto!

Fakt ist, dass sich viele den Start in einen neuen Campingtag ohne die morgendliche Koffeindosis nur schwer ausmalen können. Kaffee gehört zum Camper wie ein Bett, ein Tisch, eine Sitzecke, Küche und Bad. Basta.

Auch wir genießen es, uns nach dem ersten Hunde-Gassigang gemütlich auf unserer Hecksitzgruppe zu lümmeln und den Morgenkaffee ganz langsam und bewusst zu trinken. Denn im Wohnmobil haben wir endlich die Zeit und die Muße dazu, zuhause muss es ja meist hoppla hopp gehen.

Kaffeebrüher fürs Wohnmobil ohne Strom

Seit Jahr und Tag bereiten wir unseren Kaffee in einem Bialetti Espressokocher zu, der im Laufe unserer Campingjahre stetig gewachsen ist. Inzwischen benutzen wir eine Moka Express, die 12 Espressotassen (600 ml) fasst, das sind für uns zwei große Kaffeebecher.

Allerdings zeigt unser treues Mokamaschinchen deutliche Abnutzungsspuren und ist zudem aus Aluminium gefertigt, was uns nicht mehr recht behagt. Deshalb halten wir schon seit ein paar Monaten nach einem neuen Kaffeebrüher fürs Wohnmobil Ausschau. Voraussetzung ist, dass er nicht mit Landstrom oder mit 12 Volt funktioniert, wir wollen den Kaffee wie gehabt auf dem Gasherd zubereiten.

In dem Zusammenhang fiel uns ein Bericht in der Reisemobil International ins Auge, in dem unterschiedliche Kaffeezubereitungsmethoden ohne elektrischen Strom vorgestellt wurden. Ausgerechnet der Kaffeeperkolator der Firma Petromax, den wir schon immer mal hatten ausprobieren wollen, hatte dabei am schlechtesten abgeschnitten. Das Urteil der Jury: Zu umständlich, dauert zu lange, überzeugt geschmacklich nicht. Prima! Das hat uns erst recht neugierig gemacht! (Obwohl wir treue Leser von Reisemobil International sind und in der Ausgabe 11-2022 ein Artikel von mir über einen gas- und stromfreien Luxusliner veröffentlicht wurde.)

Aus einem Spontanentschluss heraus habe ich mit der Firma Petromax Kontakt aufgenommen und einmal nachgefragt, was sie von der Einschätzung von Reisemobil International hielten. Leider war ein Treffen auf dem Caravan Salon 2022 in Düsseldorf nicht möglich, weil Petromax in diesem Jahr dort nicht vertreten war. Schade! Dennoch war mein Erkundungsdrang in Sachen Kaffeeperkolatoren damit nicht am Ende, denn ein paar Tage später kam ein dickes Testpaket im Odenwald an. Darin befanden sich ein brandneuer schwarzer Perkolator, die dazu passende Tasse und zwei große, sehr strapazierfähig aussehende Küchenhandschuhe aus Leder. Meine Freude war riesig! Nochmals lieben Dank an Petromax!

Kaffeeperkolator fürs Wohnmobil

Auf unserer kleinen Auszeit im Nordelsass hatten wir dann endlich die Gelegenheit, den Perkolator von Petromax einmal gründlich auszuprobieren und zu testen, wie er im Vergleich zu unserer bisherigen Bialetti Espressokanne abschneidet.

Kaffeebrüher fürs Wohnmobil ohne Strom
Perkolator oder Moka Express – Was ist für uns besser?

Kaffeeperkolator fürs Wohnmobil – Wie funktioniert es?

Vorab mussten wir uns mit der Funktionsweise beschäftigen und herausfinden, was notwendig ist, um ein gutes Kaffeeerlebnis zu erzielen. Folgendes sollte man bei der Verwendung des Petromax Perkolator unbedingt beachten:

Kaffeeperkolator fürs Wohnmobil
  • Als erstes gibt man frisches Wasser in die Kanne, unsere fasst insgesamt 1,3 Liter, es gibt auch andere Größen. Dabei auf jeden Fall darauf achten, dass das Wasser nicht in Kontakt mit dem Filterkorb kommt, also nicht so viel eingießen, dass es in den Korb schwappt.
  • Dann füllt man den Kaffee in den Filterkorb (wir haben 6 – 7 Teelöffel Kaffeepulver verwendet), setzt das flache Edelstahlsieb auf und gibt beides samt Steigeröhrchen in die Kanne.
Kaffeezubereitung im Wohnmobil
  • Jetzt den Deckel der Kaffeekanne in Position bringen, dabei sollte sich die »Nase« (Kippschutz) auf der Seite des Henkels befinden, damit der Deckel sicher schließt.
  • Die Kanne auf den Camping-Gasherd stellen (oder auf den Ceran- oder Induktionsherd zuhause beziehungsweise draußen über ein Lagerfeuer hängen) und das Wasser zum Kochen bringen.
  • Der dadurch entstehende Druck presst das Wasser durch das Steigeröhrchen, wo es durch das Sieb auf das Kaffeepulver tropft und sich unten wieder mit dem restlichen Wasser vermischt.
Funktion des Perkolators
Zu Testzwecken habe ich den Deckel beim Kochen abgenommen – was man nur mit Vorsicht tun sollte. Man sieht, wie der Wasserdampf durch das Röhrchen aufsteigt.
  • Je öfter dieser Vorgang wiederholt wird, desto intensiver wird der Geschmack. Wir haben die Kaffeekanne insgesamt 17 Minuten auf dem Herd bei großer Flamme gelassen, nach 9 Minuten tropfte das Wasser das erste Mal auf das Sieb. Wir haben den Kochprozess nach weiteren 8 Minuten unterbrochen und eine kleine Probe genommen. Der Kaffee war für uns von der Stärke und der Färbung her perfekt. Der Hersteller empfiehlt eine Kochzeit von 12 – 15 Minuten für ein ausgesprochenes »Western-Aroma«, es kommt sicherlich auch auf den gewählten Kaffee an. Wir kamen mit einer deutlich kürzeren Kochzeit aus.
  • Zum Ausgießen unbedingt hitzebeständige Küchenhandschuhe verwenden, weil alle Teile des Perkolators sehr, sehr heiß werden! Auch die Tasse ist nach dem Eingießen selbst am Henkel enorm heiß, ein großer Schluck Milch bringt sie aber recht schnell zum Abkühlen, wodurch man sie besser anfassen kann.
  • Während des Kochprozesses vermeiden, den Deckel abzunehmen. Durch das aufsprudelnde kochend heiße Wasser besteht Verletzungsgefahr.
Kaffeebrüher im Wohnmobil

Kaffeeperkolator fürs Wohnmobil- Wie hat uns der Kaffee geschmeckt?

Um einen direkten Vergleich gewährleisten zu können, haben wir dasselbe Kaffeepulver verwendet, das wir auch in die Bialetti füllen. Es handelt sich dabei um eine französische Hausmarke von Lidl, also keinen reinen Espresso. Espressopulver an sich ist für den Petromax Perkolator nicht so gut geeignet, das Kaffeepulver sollte laut Herstellerempfehlung etwas grob gemahlen sein. Bei uns hat es allerdings auch mit normalem Mahlgrad prima funktioniert.

Der Geschmack war sehr ausgewogen und rund, die Bialetti produziert eine ganz leichte Bitternote, die im Perkolator fehlte. Wir waren vom Ergebnis sehr angetan. Wenn wir demnächst länger unterwegs sein werden, werden wir verschiedene Kaffeesorten ausprobieren, ein bisschen experimentieren und schauen, was für uns optimal ist. Auch die Wassermenge werden wir variieren, ich habe gelesen, dass die verwendete Menge Auswirkungen auf den Brühvorgang und das Aroma haben kann. Obwohl es ja, wie gesagt, für uns bereits jetzt nichts am Geschmack auszusetzen gibt.

Kaffeeperkolator

Kaffeeperkolator fürs Wohnmobil – Gibt es Verbesserungspotenzial?

Ein kleines Manko haben wir festgestellt: Der Kannendeckel lässt sich selbst im kalten Zustand etwas schwierig lösen. Bei Verwendung eines Küchenhandschuhs ist es noch komplizierter, weil man durch den dicken Stoff oder durch das Leder keinen richtigen »Grip« bekommt. Dem könnte abgeholfen werden, indem man den obersten Griffknopf von der Konstruktion her ein wenig höher macht, damit er besser greifbar wird.

Kaffeeperkolator – Die Zubereitungszeit?

Wir haben die Zeit gemessen und waren erstaunt, denn die Zubereitungszeit war im Perkolator und unserer großen Bialetti in etwa identisch. Von daher müssen wir den Testern von Reisemobil International widersprechen, das Kaffeebrühen mit dem Perkolator dauert nicht länger und ist ebenso unkompliziert wie mit der Bialetti. Und auch bei einer French Press Kanne, die ebenfalls gern beim Camping verwendet wird, muss das Wasser ja erst im Kessel/ Topf oder Wasserkocher zum Kochen gebracht werden und der Kaffee sollte vor dem Abpressen mittels Stempel etwas ruhen. Wir hatten nicht den Eindruck, dass wir auf unseren Kaffee unnötig lange haben warten müssen.

Der Perkolator zum Aufbrühen von anderen Heißgetränken?

Man kann den Perkolator ebenfalls zum Teekochen verwenden, was wir allerdings nicht getan haben. Aus Geschmacksgründen benutzen wir auch zuhause eine separate Tee- und Kaffeekanne und möchten dies beim Camping ebenfalls beibehalten. Wir haben gelesen, dass sich im Perkolator wunderbar Glühwein auf dem Lagerfeuer zubereiten lässt. Das hört sich sehr verlockend an, wir werden aber, wie schon gesagt, aus Sorge vor Geschmacksresten, die trotz Spülen in der Kanne haften bleiben, darauf verzichten. Wir möchten uns das leckere reine Kaffeearoma erhalten.

Kaffeeperkolator Petromax

Alles in allem stellt der Kaffeeperkolator von Petromax eine Bereicherung unserer Campingausrüstung da, auf die wir schon jetzt nicht mehr verzichten möchten. Prima finden wir auch, dass sich damit eine große Menge Kaffee aufbrühen lässt, wodurch selbst Spontanbesuch nicht leer ausgeht. Die Emaillekanne ist gut verarbeitet und wirkt sehr robust, das Steigeröhrchen, der Filterkorb und das Sieb sind aus Edelstahl gefertigt.

Werden wir den Bialetti Moka Express jetzt entsorgen?

Nein, mit Sicherheit erst einmal nicht – Abwechslung ist schließlich auch im Campingurlaub nett und außerdem haben wir vor Kurzem bei der Durchfahrt durch Luxemburg ein Sonderangebot mit Espressopulver ausgenutzt. Für das Pulver haben wir zuhause keine Verwertung, sodass wir es im Wohnmobil aufbrauchen werden. Außerdem gibt es auch Situationen, wo 2 große Becher genügen.

Kaffeeperkolator fürs Wohnmobil – Unser Fazit:

Mit dem Kaffeeperkolator fürs Wohnmobil haben wir einen neuen Kaffeebrüher entdeckt, der uns von der Funktion, der Handhabung und dem Aroma her überzeugt hat und für uns eine Bereicherung im Kaffeekochen ohne Landstrom oder 12 Volt bedeutet. Wie schön, dass der Kaffeeperkolator demnächst seine erste große Reise mit uns antreten wird. Sind das nicht tolle Aussichten?

(WERBUNG: Der Perkolator wurde uns von der Firma Petromax freundlicherweise zur Verfügung gestellt. Wir weisen jedoch darauf hin, dass wir nur Produkte vorstellen, von denen wir selbst überzeugt sind und die wir im Einsatz haben. Wenn Ihr den markierten Links folgt und darüber ein Produkt kauft, erhalten wir eine kleine Provision, für Euch ändert sich dadurch am Preis nichts.)

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6 Gedanken zu „Kaffeeperkolator fürs Wohnmobil

  1. Hallo und Danke für den interessanten Kommentar.
    Es stimmt, dass der Kaffeeeinsatz immer ein bisschen abkühlen muss, bevor man ihn entnehmen und ausklopfen kann. Ich bin da allerdings relativ unempfindlich und entnehme den Einsatz mit Hilfe eines Blattes von der Küchenrolle, ohne mich zu verbrühen. Aber wie gesagt, ich bin nicht so hitzeempfindlich, kommt wahrscheinlich daher, dass ich Hunderte von Kochkursen gegeben habe, das härtet die Fingerspitzen ab. 🙂
    Welcher Stromverbrauch nötig ist, kann ich leider nicht sagen. Wir kochen komplett auf Gas, stehen meist autark, ohne Anschluss an den 230 V Landstrom. Deswegen haben wir ja auch die Bialetti und den Perkolator gewählt, weil beides auf der Gasflamme funktioniert. Außerdem möchte ich für den Kaffee auch nur eine Gerätschaft verwenden, also nicht erst das Wasser im Wasserkocher erhitzen und dann in den Filter gießen.
    Aber beim Kaffee hat jeder so seine eigenen Tricks und Ansprüche und das finde ich auch gut.
    Herzliche Grüße aus dem Odenwald.

  2. Interessant. Das Brühprinzip ist das der Bonamat-Kocher („große Töpfe“), die bei Veranstaltungen gerne verwendet werden. Ich frage mich allerdings auch, was beim Perkolator der Vorteil zum klassischen Wasserkocher + Handfilter ist:

    Bei Petromax und Bialetti muss man die Gerätschaft immer erst kalt werden lassen, bevor man das Filtersieb ausklopfen und für die nächste Runde neu befüllen kann, wofür auch Wasser zum Wegspülen der Krümel nötig ist, solange der Kaffeesatz nicht schon angetrocknet ist.

    Wie sieht es mit dem Energieverbrauch (kWh) aus? „17 min. große Flamme“ klingt nach mehr, als ich zu Hause für einen Topf Nudeln brauche. Mal überschlagen: Sofern die kleine Platte im Camper 1,1 kW liefert, wären 17 min. bei voller Leistung rund 310 Wh?

    Zum Vergleich mit 220V-Wasserkocher: 600 ml Wasser reichen mir für etwas über 500 ml Kaffee mit Handfilter. Die bringt mein 2200-W-Kocher in 1:50 min. zum Kochen, das wären rund 70 Wh.

    Gruß und allzeit guten Kaffee!

  3. Hallo Andrea,
    Der Kaffee bzw. das Wasser wallt ja ein paarmal während des Zubereitungsvorganges hoch, kocht also mit hohen Tempeturen. Dadurch ist der Kaffee (und auch der Henkel) beim Ausgießen sehr heiß, man muss schon ordentlich (Hafer-)Milch reintun, um ihn sofort auf Trinktemperatur zu bringen. Bei der 2. Runde ist er dann noch immer genügend auf Temperatur, dass er gut schmeckt. Finden wir zumindest!
    Mit besten Grüßen aus dem Odenwald.
    Heike

  4. Hallo Helmut,

    dürfte ich eine Frage zum Perkolator stellen. Mit 1,3 Liter fasst der ja ordentlich. Bleibt denn der Rest in der Kanne nach dem Ausfüllen von 2 Kaffeebechern noch ausreichend lange warm für die 2. Runde?

    Danke dir!

    Grüße
    Andrea

  5. Hallo Helmut,
    Schön von dir zu hören. Ja, die altbewährte Art hat es auch im wahrsten Sinn des Wortes „in sich“. Ich glaube, ich habe als Kind zu viele Western im TV geschaut, ich habe schon immer von so einer Kanne geträumt, die man auch über das Lagerfeuer hängen kann. Wenn man dann noch eins anzünden darf …
    Dir eine gute Zeit in Friesland und mit besten Grüßen aus dem Odenwald.
    Heike + Wolfdietrich

  6. Hallo Heike,
    egal was der Markt noch alles anbietet,
    ich bleibe bei meinem Filterkaffee mit Papiertüte.
    Den Filter kann ich auch auf einer Tasse setzen. Und wenn ich Deinen Bericht folge kocht mein benötigtes Wasser im Kessel schneller.
    Dann habe ich noch einen Pluspunkt für das Filtersystem,
    ich habe die Umverpackung für das aufgebrühte Kaffeemehl im Filter.

    Dir und Deinem Mann allzeit gute Fahrt
    und immer eine Handbreit Luft ums WoMo

    Gruß Helmut W
    zur Zt. in Friesland

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