Mit dem Wohnmobil nach Bitche (Nordvogesen)
Es gibt sie noch, die Traumziele in Frankreich abseits der ausgetretenen Touristikrouten.
Die Zitadelle von Bitche
Zum Beispiel das Städtchen Bitche (deutsch: Bitsch) im Departement Moselle, wo man schon von Weitem von der über dem Ort thronenden Zitadelle begrüßt wird. Sébastian Le Prestre de Vauban, der rührige General und Festungsbaumeister im Dienst von Ludwig des XIV. war im gesamten Herrschaftsgebiet des Königs sehr aktiv und zu Lebzeiten am Bau sowie Umbau von etwa 160 Festungsanlagen beteiligt. In Bitche traf Vauban zuerst auf die Ruinen der ehemaligen auf dem Sandsteinplateau gebauten Befestigungsanlage. Im Auftrag des Königs machte sich Vauban daran, den Felsen von Bitche uneinnehmbar zu machen, wozu er 14 Jahre, nämlich von 1683 bis 1697, benötigte und dabei das beachtliche Sümmchen von 2.500.000 Livres d’or für die Bauarbeiten verschlang. Nur zum Vergleich: Ein komplettes Mittagessen in einer besseren Schänke kostete zu der Zeit etwa 1 Livre, ein Vorarbeiter ging mit etwa 3 Livres d’or am Tag nach Hause.
Wie man heute sehen kann, hat Vauban echte Wertarbeit geleistet. Die Zitadelle überragt trotz mehrerer bitterer Kriege, die über sie hinweggestürmt sind, noch immer den Ort und ist inzwischen ein Museum beziehungsweise ein Platz für öffentliche Aufführungen und Konzerte.
Öffnungszeiten und Eintrittspreise 2018 der Zitadelle:
Vom 17. März bis zum 14. Oktober 2018
Montag bis Samstag 10 – 18 h
Im Juli und August 10 – 19 h
An Sonn- und Feiertagen: 10 – 19 h
Erwachsene zahlen 10, Kinder (7 – 18 Jahre) 8 Euro.
Günstig ist ein Kombiticket für die Zitadelle und den »Garten für den Frieden«.
Der »Garten für den Frieden«
Zu Fuße der Zitadelle hat man mit dem »Garten ohne Grenzen« beziehungsweise »Garten für den Frieden« einen fröhlich-bunten Kontrastpunkt zum wehrhaften Wahrzeichen von Bitche geschaffen. Auf einer Fläche von 15.000 m2 erstreckt sich ein 2003 erschaffenes Gartenparadies mit verschiedenen Themengärten. Bunt, verspielt, geheimnisvoll, humorvoll, naturnah und mit zahlreichen Kunstwerken gesprenkelt, so präsentiert sich der »Jardin de la Paix«. Vom letzten Sonntag im April bis zum ersten Sonntag im Oktober lassen sich die pflanzlichen Arrangements der Gartenkünstler bestaunen. Im liebevoll angelegten Café kann man die Seele baumeln und bei einem leckeren Eis oder Stück Kuchen auf der Terrasse den Tag noch mal Revue passieren lassen.
Weil die Grenzen des ursprünglichen Gartens im Laufe der Jahre zu eng wurden, hat sich das bunte florale Treiben in verschiedenen Themengärten bis in das Stadtzentrum von Bitche ausgeweitet. Dorthin geleitet wird man auf einem speziellen Wanderweg.
Öffnungszeiten und Eintrittspreise des Gartens:
Erwachsene zahlen für den »Garten für den Frieden« 5 Euro, Kinder 3 Euro Eintritt. In der Hochsaison (Juli und August) sowie an Sonn- und Feiertagen ist der Garten von 11 bis 19 h geöffnet, unter der Woche bis 18 h. Montags bleibt der Garten, wie viele Museen in Frankreich, geschlossen. Hunde dürfen nicht mit in die Gartenanlagen gebracht werden.
Mit dem Wohnmobil nach Bitche (Nordvogesen)
Der kostenfreie und ganzjährig nutzbare Wohnmobilstellplatz befindet sich direkt unterhalb der Zitadelle und liegt 3 Minuten zu Fuß vom Eingang des »Garten für den Frieden« entfernt.
Da auf Schotter mit einem jeweils kleinen, trennenden Grünbereich insgesamt nur 5 Stellplätze zur Verfügung stehen, ist der offizielle Stellplatz schnell belegt. Es ist aber erlaubt, auf dem großen Parkplatz davor zu übernachten. Dies empfiehlt sich sowieso für Wohnmobile über 8 m Länge, weil die Stellplätze zwar hinten auf einem Rasenstreifen enden, aber nicht üppig lang bemessen sind.
Eine Ver- und Entsorgungsstation ist vorhanden, Strom und Wasser fallen mit jeweils 2 € zu Buche. Tagsüber gibt es eine öffentliche Toilette auf dem Parkplatz. Hunde sind kein Problem. Eine schöne Gassirunde führt um die Zitadelle herum mit herrlichem Blick auf Bitche und die Nordvogesen.
Bei der Anfahrt mit dem Wohnmobil nach Bitche dem Schild »Citadelle« folgen, aber der Wohnmobilstellplatz ist auch vom Ort aus gut ausgeschildert. Am Anfang der Zufahrt zur Zitadelle befindet sich ein etwas unverständlich platziertes Hinweisschild »nur bis 3,5 to«, was man jedoch, falls man mit einem Wohnmobil über 3,5 to unterwegs ist, ignorieren sollte. Zum Parkplatz unterhalb der Zitadelle fahren auch Busse und Lkws, sodass es platzmäßig selbst für größere Wohnmobile nicht zu eng wird.
In diesem Sinn bis bald oder à bientôt
Eure Heike
Dieser Bericht spiegelt meine Meinung und meiner Erfahrungen wider. Aus rechtlichen Gründen muss ich jedoch folgenden Hinweis hinzufügen: ~Werbung durch Empfehlung ohne Auftrag/Bezahlung.~