Warum ich als Autor so gern über Frankreich schreibe

Warum ich als Autor so gern über Frankreich schreibe

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Immer wenn ich mit Bekannten, Freunden oder meiner Leserschaft über mein Schaffen als freie Autorin diskutierte, kommt unweigerlich die Frage auf:

Warum schreibst du nicht einfach etwas Nettes aus Deutschland?

Zugegeben, auch mein Heimatland bietet eine ganze Palette an Themen, an denen man sich in epischer Breite als Autor abarbeiten könnte. Vielleicht mache ich  genau das auch irgendwann. Die Verlage und Agenturen, mit denen ich im Gespräch war und noch bin, würde das freuen. Denn sie fremdeln ein wenig mit Frankreich. Eine deutsche Protagonistin mitten in Frankreich zu platzieren, das bedeutet, sich ein dickes Problem an die Backe zu kleben. Originalaussage einer Lektorin.

Sei’s drum. Meine Backen können einiges aushalten. 😉

Für das von mir gewählte Genre habe ich mich von Anfang an und bewusst entschieden, als Self-Publisher aufzutreten. Weil mir schon immer klar war, dass ich, wenn ich einmal neben den Kochbüchern auch Romane schreiben sollte, diese in Frankreich ansiedeln würde. Weil Frankreich einfach „mein“ Land ist.

Strand auf der Île de Noirmoutier

Schon auf dem Gymnasium habe ich den Französischunterricht geliebt. In der Abiturarbeit habe ich mich auf fast 16 (!) dicht beschriebenen Seiten über die städtebaulichen Besonderheiten des historischen Pariser Viertels Le Marais ausgelassen. Ehrlich, so etwas macht man nur freiwillig, wenn man bis über beide Ohren in diese Stadt verliebt ist beziehungsweise war.

Nach dem Abi habe ich dann auf den schlechten Rat einer Studienberatung gehört und nicht, wie ursprünglich geplant, Englisch und Französisch als Studienfächer für das Lehramt gewählt. Eine ganze Weile habe ich das bitter bereut. Doch mit der Weisheit des voranschreitenden Alters kommt auch die Erkenntnis, dass mir auf diese Weise vielleicht die Freude an Frankreich, seiner Kultur, der Sprache, Lebensart, den fantastischen Landschaften und der Begegnung mit seinen interessanten Menschen erhalten geblieben ist.

Schloss Cheverny

Wenn ich jetzt mit dem Wohnmobil kreuz und quer durch Frankreich reise, trete ich als Touristin auf, die keinen Stress damit hat, die nächste Abiturklausur oder den nächsten Schüleraustausch mit der französischen Partnergemeinde zu organisieren. Ich habe das Privileg, mir jeden Tag aufs Neue  überlegen zu dürfen, was ich tun, was ich sehen und wen ich treffen möchte. Ich kann stundenlang an einem zerklüfteten bretonischen Strand herumvagabundieren und meinen Gedanken freien Lauf lassen. Mich ganz nach Lust und Laune auf Regionen, die ich bereisen möchte, oder Menschen, mit denen ich sprechen möchte, einlassen. Das Recherchieren ist mir dabei übrigens nie eine Last, sondern eine Lust. Wahrscheinlich wundert sich mitunter der eine oder andere Franzose, warum ich dauernd verzückt grinsend durch die Gegend laufe …

Fachwerkhaus Frankreich

Frankreich, und damit sind wir wieder bei der Ausgangsfrage, berüht meine Seele. Zeigt mir Dinge auf, die ich woanders nicht spüre oder sehe. Bringt die kreativen Seiten in mir zum Klingen. Fordert mich heraus, das, was ich sehe und spüre auf Papier beziehungsweise in eine Worddatei zu bringen. Mein Mann behauptet sogar, dass ich in Frankreich manchmal sogar ein anderer Mensch bin. Lockerer, aufgeschlossener, optimistischer. Und das will bei mir, der geborenen Pessimistin, schon etwas heißen! 😛

Ich weiß nicht  genau, warum ich mich gerade so unsterblich in Frankreich verliebt habe. Ich kann keine Details nennen, ob dies oder jenes, was mir passiert ist, mein Herz zum Schmelzen gebracht hat.

2 CV Ente Frankreich

Ich weiß nur: Frankreich und ich, wir gehören zusammen. Und deshalb wird auch mein zweiter Roman selbstverständlich in Frankreich spielen. In gut 4 Wochen sind wir wieder unterwegs in Richtung französischer Atlantikküste. Frankreich, mon amour, wir kommen! Noch ein bisschen Geduld …

Eure

H.K. Anger

P.S.: Mal eine klitzekleine Frage? Gibt es da draußen noch mehr so nach Frankreich Verrückte wie mich? Es würde mich beruhigen, wenn ich nicht ganz so allein wäre ….

Leuchtturm Grand-Fort-Philippe

Dieser Bericht spiegelt meine Meinung und meiner Erfahrungen wider. Aus rechtlichen Gründen muss ich jedoch folgenden Hinweis hinzufügen: ~Werbung durch Empfehlung ohne Auftrag/Bezahlung.~

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2 Gedanken zu „Warum ich als Autor so gern über Frankreich schreibe

  1. Ich bin für mich jetzt zu der Lösung gekommen: Vielleicht habe ich ja irgendwo von meinen Urururahnen französische Gene in mir? 🙂 🙂
    Wünsche noch Bon voyage in Frankreich.

  2. Nach jetzt 30 Jahren Frankreichurlauben und Kurz
    trips stelle Ich genau das selbe fest:Was hat mich
    an diesem Land so wahnsinnig eingefangen?
    Gruss Anton W.

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