Urlaub in Schweden mit Hund – Was muss man beachten?

Urlaub in Schweden mit Hund – Was muss man beachten?

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Urlaub in Schweden mit Hund – ist das eine gute Idee? Aber klar doch! Wer im Urlaub lange Hundespaziergänge in unberührter Natur unternehmen, in der Ostsee oder in einem der vielen Binnenseen planschen und wie wir auf einem Campingplatz/ Stellplatz mit dem geliebten Vierbeiner chillen möchte, der wird sich in Schweden gut aufgehoben fühlen. Schweden ist, wenn man ein paar wenige Regeln beachtet, ein Hundeparadies. Außerdem sind die Schweden recht hundefreundlich.

Urlaub in Schweden mit Hund
Sheppy & Filou am Hafen von Skillinge

Aber man muss es selbst erlebt haben, bevor man überzeugend darüber schreiben kann. Und ich gebe zu: Bevor wir im Herbst 2016 zum ersten Mal mit dem Wohnmobil und unseren beiden Hunden nach Schweden reisten, hatte ich Bedenken. Im Internet hatte ich leider nicht nur Gutes gelesen. Außerdem konnte ich nicht einschätzen, wie die lange Überfahrt mit der Fähre ablaufen würde und ob unsere beiden Hunde einigermaßen „seetauglich“ sind. Urlaub in Schweden mit Hund war für uns, die wir schon seit Jahrzehnten mit dem Camper und Hunden unterwegs sind, ein Novum, das uns ein wenig herausforderte.

Aber hier kommt die Entwarnung – wir sind inzwischen bekennende „Wiederholungstäter“: Ende April (2025) werden wir zum fünften Mal mit dem Wohnmobil nach Schweden fahren. Wie auch in den vorausgegangenen Jahren haben wir zwei Fellnasen mit an Bord. Auch wenn sich die vierbeinige Crew inzwischen durch die Abberufung unseres Shi Tzu Rüdens Fritzchen in den Hundelhimmel und den Neuzugang von Sheppy aus Rumänien etwas verändert hat. Alle unsere Hunde haben sich in Schweden bis lang wohlgefühlt, haben nette schwedische Kumpel kennengelernt und die Zeit mit uns im hohen Norden genossen. Meine beziehungsweise unsere anfängliche Skepsis war überhaupt nicht angebracht!

Dennoch gibt es ein paar Punkte, die man vor der Einreise und im Urlaub beachten sollte. Hier ein kurzer Überblick unserer Efahrungen:

Urlaub in Schweden mit Hund
Fritzchen & Filou in Torsö

Urlaub in Schweden mit Hund

Wie vor jedem Auslandsurlaub, sollte man sich vorab über die jeweiligen EINREISEBESTIMMUNGEN schlau machen. Wer aus früheren Zeiten  noch in Erinnerung hat, dass zur Einreise nach Schweden ein Antikörpertitertest und eine Wurmkur gegen den kleinen Fuchsbandwurm fällig sind, kann sich inzwischen entspannt zurücklehnen. Diese Auflagen sind seit Anfang 2012 passé. Was ist für Urlaub in Schweden mit Hund wirklich noch notwendig?

Shi Tzu im Wohnmobil
Fritzchen – Warten auf die Fähre

 Einfuhrbestimmungen für Hunde nach Schweden

  • Wie für die gesamte EU gültig, müssen auch Hunde, die nach Schweden eingeführt werden, einen EU-Heimtierausweis mitführen und eine ID-Kennzeichnung durch Mikrochip vorweisen. Die auf dem Mikrochip gespeicherte 15stellige Nummer muss im Heimtierpass vermerkt sein. Hunde, die vor dem 03.07.2011  mit einer Tätowierung zur Identifikation ausgestattet worden sind, benötigen keinen Mikrochip. Unter den Bedingungen, dass 1. die Tätowierung lesbar und 2. das Datum der Tätowierung im Heimtierausweis vermerkt worden ist. Letzteres wird allerdings inzwischen wohl nur noch für sehr wenige Hunde zutreffen, die meisten Hunde sind gechipt.
  • Der Hund muss eine gültige Impfung gegen Tollwut haben, dies sollte man rechtzeitig vor Reisebeginn abchecken. Sollte eine Auffrischung nötig sein, ist keine Wartezeit von 21 Tagen wie bei der Grundimpfung erforderlich. Dreijahresimpfungen werden auch akzeptiert.
  • Das Mitführen des vom Tierarzt ausgestellten Heimtierausweises ist Pflicht.

Anmeldung beim Zoll ist ein Muss!

Bei der Einreise muss das Mitführen von Hunden beim Zoll gemeldet werden, ein nicht angemeldetes Haustier gilt ansonsten als Schmuggelware und der „Schmuggel“ kann entsprechend geahndet werden. Die Anmeldung kann beim Betreten schwedischen Bodens direkt bei einem zuständigen Zollbeamten oder vorab online erfolgen. Wir präferieren Letzteres, weil wir damit Zeit sparen und alles in Ruhe von Zuhause erledigen können.

Online Anmeldung des Haustieres bei Tullverket – Wie funktioniert es?

Zur Online Anmeldung Tullverket – den Namen der schwedischen Zollbehörde – im Browser suchen und auf den Link „Anmeldung von Tieren/ Waffen“ klicken. Es öffnet sich die entsprechende Internetseite, dort auf „Anmeldung mitgeführten Hundes/ Ihrer Katze bei der Einreise“ klicken. Danach folgt eine Maske, in der man seine E-Mail-Adresse angeben und zusätzlich mittels einer kleinen Rechenaufgabe nachweisen muss, dass man ein Mensch und kein Roboter ist. Nach dem Absenden der E-Mail erhält man relativ schnell eine Bestätigungsmail von Tullverket, in der man durch Klicken auf den dort aufgeführten Link zum eigentlichen Anmeldeforumular kommt. Dort muss man die Passnummer des Heimtierausweises sowie die 15stellige Nummer des Mikrochips eintragen, außerdem angeben, ob es sich um einen Hund oder eine Katze handelt und um welche Rasse. Sogenannte „Listenhunde“ gibt es in Schweden, anders als in Dänemark, übrigens nicht. Zum Abschluss muss man noch das Einfuhrdatum und den Einfuhrort nennen. Hat man einen weiteren Hund mit dabei, kann man die Angaben dazu in dasselbe Formular eintragen. Nun auf „Anmeldung senden“ klicken und schon hat man sein Haustier erfolgreich beim Zoll angemeldet. Es erfolgt nun eine Bestätigung und – wichtig – die Registrierungsnummer. Die muss man auf Nachfrage des Zolls bei der Einreise vorweisen können. Von daher auf jeden Fall auf den Reiter „Drucken“ klicken und das Schreiben mit der Registrierungsnummer ausdrucken. Bei der Grenzkontrolle ist kein vollständiger Ausdruck der Anmeldebestätigung erforderlich, da die Zollbeamten anhand der Anmeldenummer nach der Anmeldung suchen können. Die Anmeldung wird dann mit entsprechender Nummer nochmals in einem separaten E-Mail bestätigt. Geschafft!

Bei der Einreise beziehungsweise beim Verlassen der Fähre kann man dann im Zollbereich gleich auf die grüne Spur („Nothing to declare“) fahren und wird meist durchgewunken.

Wohnmobilreisen mit Hund
Sheppy im Wohnmobil

Mit Hund in Schweden mobil unterwegs

Unsere Hunde reisen mit uns komfortabel im Wohnmobil. Dazu gehört sowohl in Schweden als auch in Deutschland, dass sie im Fahrzeug entsprechend gesichert sind, um die Konzentration und das Reaktionsvermögen des Fahrers nicht zu beeinträchtigen. Im Fall eines Aufpralls werden selbst kleine Hunde zu gefährlichen „Geschossen“, die nicht nur sich selbst schwer verletzen, sondern auch zu schweren Verletzungen bei den PKW-Insassen führen können. Deshalb sind unsere Hunde im Wohnmobil durch ein spezielles Geschirr und stabile Haken, im PKW durch eine Transportbox im Kofferraum geschützt.

Haustierkabine Finnlines
Haustierkabine Finnlines

In öffentlichen Verkehrsmitteln dürfen Hunde i.d.R. gegen entsprechende Gebühr mitgenommen werden. Trotzdem empfiehlt es sich im Einzelfall, vorher nachzufragen, auch, ob ein Maulkorb Pflicht ist.

In Restaurants, Cafés und Einkaufspassagen sind Hunde, unserer Erfahrung nach, nicht gern gesehen oder per Auschilderung verboten. In Lebensmittelgeschäften versteht sich ein Verbot aus hygienischen Gründen von selbst. Da wir unsere Hunde beim Restaurantbesuch grundsätzlich im Wohnmobil lassen, hatten wir mit den Bestimmungen keine Probleme. In einigen ländlichen Regionen haben wir allerdings beobachtet, wie andere Hundebesitzer nach vorheriger Nachfrage ihren Hund mit ins Restaurant oder Café nehmen durften. Auf der Außenterrasse werden Hund meist toleriert.

Schweden ist trotz ein paar Einschränkungen ein sehr hundefreundliches Land, wo sowohl in Ferienhäusern als auch auf Campingplätzen auch mehrere Familienhunde als Reisegefährten willkommen sind.

Hinweisschild Hundestrand in Schweden
Strand in Schweden
Hundestrand in Schweden

Urlaubsknigge für den Hund in Schweden

Wenn man ein paar wenige Einschränkungen beachtet, können Mensch und Hund ganz entspannt Urlaub in Schweden verbringen.

  1. Zwischen dem 1. März und 20. August herrscht auf Wald- und Feldwegen Leinenpflicht.  Aber auch außerhalb dieses Zeitraums ist es in Schweden üblich, dass Hunde in der freien Natur an der Leine geführt werden. Eine Schleppleine ist hier eine tolle und machbare Alternative.
  2. In der Stadt sind Hunde an der kurzen Leine zu führen.
  3. Auf dem Campingplatz und auf Wohnmobilstellplätzen sind Hunde generell an der Leine zu führen.
  4. Die Schweden sind, was Kontakt unter den Vierbeinern betrifft, eher zurückhaltend. Also besser vorab fragen (klappt meistens ganz gut auf Englisch), ob die Hunde sich begrüßen dürfen.
  5. Toll sind sogennante Hundrastgård – eingezäunte Hundewiesen, auf denen sich die Hunde ohne Leine austoben können. Hier findet man gleichzeitig schnell Kontakt zu den Einheimischen.
  6. Von Anfang Mai bis Oktober herrscht an vielen Stränden und Badeplätzen ein Hundeverbot. Das hört sich schlimmer an als es ist, weil es eigentlich immer eine Alternative für die Vierbeiner in der Nähe gibt. Schweden hat ein bemerkenswertes Netz an Hundestränden, die meistens auch noch gut ausgeschildert sind.
  7. Es ist für uns als Schwedenreisende selbstverständlich, die festen Hinterlassenschaften mittels Hundekotbeutel aufzusammeln und in einem Abfalleimer (!) zu entsorgen.
Urlaub in Schweden mit Hund
Sheppy

Urlaub in Schweden mit Hund – Ein Traumziel für Zwei- u. Vierbeiner

Unser Fazit: Wer Urlaub mit Hund in Schweden machen kann, darf sich glücklich schätzen, denn Schweden ist für Zwei- und Vierbeiner ein wunderschönes und abwechslungsreiches Reiseland. Wir freuen uns auf unser nächstes Schwedenabenteuer im Mai.

Hinweistafel Hundestrand in Schweden
Hinweistafel für einen Hundestrand

P.S.: Wie man mit dem Wohnmobil nach Schweden kommt und wie man beim Buchen der Schwedenfähre Geld sparen kann, haben wir in einem anderen Blogbeitrag hier beschrieben.

Der Bericht spiegelt unsere persönlichen Erfahrungen und Meinung wider. Aus rechtlichen Gründen müssen wir jedoch folgenden Hinweis hinzufügen: ~Werbung durch ohne Auftrag/Bezahlung.~

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